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Familiäre Atmosphäre beim Festiwäldchen in Remagen

Jeder fängt klein an. Was nicht schlimm, sondern ganz natürlich ist, auch wenn in schnelllebigen Zeiten der Wunsch nach einem sofortigen Erfolg oft manische Züge angenommen hat. Die Organisatoren des Festiwäldchens sind darauf nicht hereingefallen.

Rund 400 Besucher waren allein am Samstagabend zum Rhein-Ahr-Campus der Hochschule Koblenz in Remagen gekommen, um beim ersten Festiwäldchen in ausgelassen zu feiern und zu tanzen. „Die Stimmung war locker, familiär, fast ein bisschen hippiesk“, beschreibt es Missy Motown von der Helfer-Stab gGmbH, deren Regionalmanagement für Kunst & Kultur die Veranstaltung initiiert und organisiert hat. Damit kann man arbeiten. Zumal auch das Programm in all seiner Vielfalt im Großen und Ganzen zu überzeugen verstand.

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Premiere am Rhein-Ahr-Campus bot vielfältiges Programm

Die Idee des Festiwäldchens ist es, lokale und regionale Kultur in all ihren Ausprägungen zu unterstützen und sie in alle Winkel des Kreises zu tragen. Dementsprechend bunt ging es auf dem Gelände zu: Bildende Künstler waren mit verschiedenen Aktionen vor Ort, das Arp-Museum gab mit einer mobilen Außenstelle einen Einblick in die Geschichte des Hauses und in die aktuellen Sonderausstellungen, und in einer Nische improvisierten Schauspieler zusammen mit Musikern eine ganz eigene Performance über alle Grenzen hinweg. Der Andrang war zumindest am frühen Samstagnachmittag noch verhalten, nicht zuletzt aufgrund der vom Himmel knallenden Sonne, dennoch zeigten sich die Veranstalter zufrieden. „Für das erste Mal ist das schon in Ordnung“, betont Alpay Aydin, AstA-Vorsitzender des Rhein-Ahr-Campus. „Ich gehe davon aus, dass es gegen Abend hin voller wird, und am Sonntag ist Jakobsmarkt in Remagen, von da aus kommen hoffentlich noch einige Besucherinnen und Besucher zu uns rüber.“

Auf der Bühne findet derweil ein Poetry-Slam mit spitzzüngigen Gästen statt: Laura Paloma zeigt die Tagesschau der Zukunft, Luca Swieter rechnet als Teilzeit-Kellnerin mit allen möglichen Gästen ab, und Gergor Bieberacher ist so sauer, dass er als Kommissar jeden Fall sofort auflösen könnte. Später überzeugt der Bonner Liedermacher Daniel Bongart mit feinem Gitarrenspiel und einfühlsamen Texten. Mit den Matadores, Chili Sowieso, dem Rapper Sinuz und der Jojo Hausband ging der Samstag dann abwechslungsreich zu Ende. Das Publikum tanzte, lachte, genoss – und feierte um Mitternacht sogar noch spontan ein Geburtstagskind. Und auch wenn Missy Motown bis Redaktionsschluss noch kein Fazit für den Sonntag ziehen konnte, ist doch offenbar gesichert, dass das Festiwäldchen auch 2026 wieder stattfinden soll. Nur der Ort ist noch unklar. „Wir würden gern in die Nebentäler der Ahr gehen, etwa in die Gegend um Schuld oder Adenau“, so Motown. „Im Ahrtal ist immer viel los, aber wir wollen schließlich auch andere Zipfel der Region beleben.“

Quelle: Thomas Kölsch, Rhein-Zeitung online, 27.07.2025

Auftritt: Insurrection – Junge Sinziger mit krasser Punk-Attitüde

Auftritt: Molass – Funk, Jazz und Elektro verschmelzen zu Neo Soul

Auftritt: Jojo Hausband – Pure Spontanität: „Alles was Sie jetzt hören, hören Sie zum Ersten und zum Letzten mal.“

Auftritt: Sinuz – Harte Rap-Texte mit Rock-Elementen und Bengalos heizen die Menge ein

Auftritt: Chili Sowieso – Rhythmisch-spanische Klänge aus Südamerika und Deutschland – Musik zwischen zwei Welten

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