REMAGEN. Die Finissage der Ausstellung „Kunst HIER“ im Europäischen Kulturzentrum Galerie Rosemarie Bassi wurde nicht nur ein feierlicher Abschluss, sondern auch ein kraftvolles Forum zur Zukunft der Kunstszene in der Region. Gastgeber war der Lions Club, der mit seinem neuen Format „LIONS Art Point“ einen weiteren Schwerpunkt auf die Förderung von Kunst und Kultur setzt.
Unter dem Titel „Sichtbarmachen von Kunst und Kultur“ fand eine hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion statt, die sowohl kontroverse als auch wegweisende Impulse für die künftige Förderung und Vermittlung von Kunst und Kultur lieferte. Rund 100 Besucher*innen nahmen an der Veranstaltung teil, beteiligten sich aktiv an der Debatte und gaben wertvolle Anstöße für zukünftige Kulturprojekte.
Zur Eröffnung betonten Rosemarie Bassi, Kabinettbeauftragte für Kunst und Kultur des Lions Club und Galeristin sowie Nicole Schober alias Missy Motown, Geschäftsführerin der Helfer-Stab gGmbH und Trägerin des Regionalmanagements für Kunst und Kultur, die Bedeutung von Kunst als gesellschaftlichem Bindeglied und als Instrument der Identitätsstiftung. Ein besonderer Dank galt Gudrun Näkel, die sich mit großem Engagement für die Ausstellung eingesetzt hatte. Rosemarie Bassi würdigte dabei nicht nur die vertrauensvolle Zusammenarbeit, sondern auch die Freude, mit der solche Kulturprojekte realisiert werden – eine entscheidende Basis für eine lebendige Kunstszene.
Unter der Moderation von Petra Klein, vom Regionalmanagement für Kunst und Kultur, wurden zentrale Fragen zur Sichtbarkeit und Förderung von Kunst diskutiert. Die Podiumsgäste brachten dabei unterschiedlichste Perspektiven ein:
In einer teilweise kontrovers geführten Diskussion ging es unter anderem um die Rolle von Kunst im öffentlichen Raum, die Bedeutung der frühen Kunstvermittlung in Schulen und die Notwendigkeit neuer Strategien für die kulturelle Teilhabe. Einigkeit herrschte darüber, dass Kunst nicht nur konsumiert, sondern aktiv erlebt werden muss, um nachhaltig Wirkung zu entfalten. Besonders intensiv wurde die Frage nach neuen Ansätzen der Kunstvermittlung bereits im Kindesalter diskutiert. Es wurde betont, dass frühe Berührungspunkte mit Kunst und Kultur essenziell sind, um langfristig kreative Denkweisen, kritisches Bewusstsein und kulturelles Interesse zu fördern. Neben der schulischen Bildung wurden auch alternative Vermittlungswege wie interaktive Projekte, digitale Formate und Kunst im öffentlichen Raum als wichtige Impulse genannt.
Die Diskussion blieb keineswegs auf das Podium beschränkt – auch das Publikum beteiligte sich mit eigenen Ideen und Perspektiven. Kulturschaffende, Kunstinteressierte und Vertreter*innen aus Politik und Bildung entwickelten gemeinsam neue Ansätze, um Kunst und Kultur näher an die Menschen heranzubringen und eine stärkere Vernetzung innerhalb der Kunstszene zu ermöglichen. Besonders im Fokus stand auch die Frage, wie Kulturangebote stärker in den Alltag integriert werden können. Hier wurden kreative Lösungen diskutiert – von temporären Kunstaktionen über stärkere Kooperationen zwischen Schulen, Unternehmen und Kulturschaffenden bis hin zu neuen digitalen Formaten zur Kunstvermittlung.
Die Veranstaltung setzte nicht nur ein starkes Zeichen für die Zukunft der Kunstförderung, sondern markierte auch den Auftakt einer Reihe weiterer Kulturdebatten: Der Lions Club wird auch in Zukunft unter dem Titel „LIONS Art Point“ Podiumsdiskussionen zu relevanten Kunst- und Kulturthemen veranstalten. Ziel ist es, den Diskurs über die Bedeutung und Sichtbarkeit von Kunst und Kultur kontinuierlich zu fördern und neue Netzwerke für Kulturschaffende zu schaffen.
Wie es beim Lions Club Tradition ist, wurde am Ende der Veranstaltung ein Hut durch die Reihen gereicht. Die gesammelten Spenden fließen in die Erstellung eines Ausstellungskatalogs, der die Werke dokumentiert und die künstlerische Vielfalt der Region langfristig sichtbar macht. Der Lions Club hat angekündigt, die gesammelten Spenden auf jeden Fall aufzustocken, um das Projekt zusätzlich zu unterstützen.
Die Finissage war ein gelungener Abschluss – aber keineswegs ein Endpunkt. Die Diskussion hat gezeigt, dass es viele engagierte Menschen gibt, die mit kreativen Konzepten und neuen Kooperationen die Kulturlandschaft weiterentwickeln möchten. Jetzt müssen diese Ideen in konkrete Projekte überführt werden.
Die Veranstaltung machte einmal mehr deutlich: Kunst ist kein Luxus, sondern eine essenzielle Kraft für gesellschaftliche Entwicklung. Sie braucht Räume, Aufmerksamkeit – und eine Gemeinschaft, die sie sichtbar macht.